Nach dem ersten Hurra setzten wir uns zusammen, um die Linie festzulegen: was wollen wir transportieren, wie wollen wir uns darstellen? So oft gab es die Fotos von „den schwarzen Schwestern“ in Reih und Glied. Für uns ganz normal, ist das vielleicht nicht für jede/n ein Impuls, sich für uns zu interessieren. Und die Logengedanken sind doch so komplex, dass sie sich kaum in 2000 Anschläge packen lassen.
Wir entschlossen uns, bunter zu werden. Auch wenn sich an das Interview eine Logensitzung anschloss, hatte jede von uns ein helles Tuch oder eine farbige Jacke dabei. Der Fotograf nahm seine Aufgabe sehr engagiert an, positionierte uns nach seinem Empfinden in unserem Vorraum und voilà: ein bisschen erinnert das Bild an die Kompositionen alter Maler. Aber im Mittelpunkt unseres Bemühens stand der Text. Die fünf Schwestern, die zum Interview kamen, hatten sich auf die Stichworte „Internationalität, Offenheit und Wahlverwandtschaften“ geeinigt. Jede sollte in ihrem Beitrag eines der Stichworte vertreten. Die Sorge, dass wir dabei gestellt wirken, war gleich verflogen: wir brennen für unsere Themen, da wirkt man auch vorbereitet noch spontan.
Ein Thema hatten wir bewusst ausgegrenzt: unsere Überalterung und die dringende Nachwuchsproblematik. Denn: wer kommt dorthin, wo zu wenige hinwollen? Wer wird sich interessieren, wenn er liest, dass sich nur wenige interessieren?
11 Seiten hat die junge Frau mitgeschrieben und uns dann später netterweise auch den Text vorgelegt. Wir konnten korrigieren, dass nicht alle Gäste gleich an einer Logensitzung teilnehmen können. Der Fehler zeigt, wieviel Begeisterung wir transportieren konnten. Zum Beweis sei erwähnt, dass die Journalistin selbst mal an einer Offenen Festloge teilnehmen möchte.
Jetzt sind wir auf die Resonanz gespannt, dies war jedenfalls Pressearbeit von der besten Seite.