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Kurzer Überblick über die Berolina-Loge

Gestern

Bruder Seelmeyer, langjähriger Großmeister des Bezirkes Brandenburg, kann als geistiger Vater unserer Loge betrachtet werden.

Robert Baszynski, einer der Gründer und späterer Obermeister der Berolina-Loge Seiner Anregung ist es zu verdanken, dass die Brüder Robert mon Müller, Nathan Perls und Wilhelm Teichert (sie gehörten schon vor ihrem Zuzug nach Berlin dem Orden an) einen Freibrief zur Gründung einer Loge erwirkten. Am 28.12.1890 wurde die Berolina-Loge Nr. 15 von Brandenburg gegründet! Schon an diesem Tage konnte die Loge unserem Orden 17 Suchende zuführen.

Der danach erfolgte Aufschwung ist zum großen Teil dem ersten Obermeister Nathan Perls zu verdanken. Als geistiger Vater der Bodenreform gelangte Adolf Damaschke zu Weltruf. Er war Ehren-doktor an der hiesigen Universität, und wir können uns glücklich schätzen, dass auch er unser Bruder war. Der in Meyers Konversationslexikon enthaltene Aufsatz über den Odd Fellow-Orden stammt von unserem damaligen Altmeister Arnold Budwig, der zu seiner Zeit lange Jahre als Groß-Abgeordneter fungierte. Während bis zur erzwungenen Auflösung 1933 der Mitgliederstand auf nahezu 200 Brüder stieg, erreichte er nach der 1955 erfolgten Neugründung in den 70er Jahren gerade einmal 40 Brüder.

Heute

Heute zählt die Berolina-Loge 26 Brüder im Alter zwischen 40 und 85 Jahren aus den unterschiedlichsten Berufszweigen. Dabei sind die von den Logenbrüdern vertretenen Anschauungen ebenso individuell wie in der Gesellschaft, in der wir heute leben. Geblieben ist dagegen der Sinn unserer Ordensarbeit: „uns selbst zu besseren Menschen zu entwickeln“, wobei der Jahrtausende alte Leitspruch „Erkenne Dich selbst !“ als fernes Ziel für diese Entwicklung zur Menschlichkeit dient, die jeder Bruder für sich selbst gestalten und entdecken soll.

Auf diesem Weg dienen die Begriffe Freundschaft, Liebe im Sinne von Nächstenliebe und Wahrheit als zentrale Punkte einer kontinuierlichen persönlichen Entwicklung, die gleichzeitig in den Ordenslehren ihre symbolische Ausprägung in drei Logengraden besitzen.

Was ist Odd Fellowtum im täglichen Leben ?

  • Bei den einzelnen Brüdern in der Umsetzung unserer zeitlos gültigen Lehren, d.h. durch Fairness, tief empfundene Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft, Integrität im Berufs- wie im Privatleben.
     
  • In der Logenarbeit durch soziales und karitatives Engagement, z.B. in der Unterstützung Not leidender und hilfsbedürftiger Menschen in Form von ehrenamtlichen Tätigkeiten sowie Geld- und Sachspenden.
     
  • Öffentliche Veranstaltungen, darunter Vorträge mit Diskussion zu den verschiedensten aktuellen Themen, Förderung der Kunst und Kultur durch Ausstellungen usw.

Übrigens bleibt der Spaß und die Lebensfreude in unserer Loge nicht auf der Strecke: bei den verschiedensten Gelegenheiten bleibt genug Raum für zwanglose Begegnungen, fröhliche Feste und gemeinsame Reisen – mit der ganzen Familie! Zum Beispiel zu anderen europäischen Logen.

Unser Schwesternbund, in dem die meisten Frauen oder Lebensgefährtinnen der Brüder im Sinne unseres Ordens wirken, feierte im September 2002 die 100-jährige Wiederkehr seiner Gründung. Der Schwesternbund hat stets ganz wesentlichen Anteil an unserem karitativen und gesellschaftlichen Engagement.

Morgen

Unsere Aufgaben sind morgen ebenso aktuell wie zur Gründungszeit der ersten Odd Fellow-Logen im Jahr 1871 in Deutschland.

Viele Menschen empfinden schon jetzt die Gesellschaft als kalt, anonym und ohne Nähe. In Zukunft wird diese Situation durch die fortschreitende Globalisierung und die daraus entstehenden Konflikte keinesfalls besser werden.

Wir rufen alle Menschen ohne Unterschied der Nationalität, Hautfarbe oder Religion auf, gemeinsam die Sprachlosigkeit und Anonymität zu überwinden und sich unserem Beispiel weltumspannender Brüderlichkeit anzuschließen, um in sich selbst den Kern wahrer Freundschaft und Menschlichkeit zu entdecken und zu entwickeln!