Geschichte der Noris-Loge - von der Gründung der Loge bis heute
Am 18. Oktober 1873 wurde in München die Noris-Loge No. 2 von Bayern als 18. Deutsche Loge des Odd Fellows Ordens gegründet. Sie entwickelte sich rasch dank der Bedeutung Nürnbergs als Handels- und Verkehrsstadt.
Im Jahre 1883, also bereits 10 Jahre nach ihrer Gründung, war die Noris-Loge Ausrichter der Tagung der "Großloge des Deutschen Reiches". Es folgte 1893 die Sitzung der Distrikt-Großloge von Württemberg. Der Zuspruch der Loge war mittlerweile so stark, dass sie am 17. Mai 1893 ihre erste Tochterloge, die Kaiser-Karl-Loge Nr. 10 von Bayern in Fürth gründete. 1905 war die Noris-Loge noch einmal Ausrichter der Großlogentagung.
In den Jahren 1896 und 1910 wurde ihr die Ehre zuteil, Veranstalter der Deutschen Odd Fellow-Tage zu sein. Im Jahre 1923 gründete die Noris-Loge eine Schwesternvereinigung. Am 15. September 1924 wurde eine zweite Tochterloge gegründet, die Hans-Sachs-Loge No. 14 von Bayern.
Von der Gründung bis zum Beginn des 1. Weltkrieges hielt die Noris-Loge ihre Sitzungen im Fembo-Haus in der Burgstraße 15 ab. Heute ist dieses Haus das Altstadtmuseum der Stadt Nürnberg. In einem Bruderwort der neunziger Jahre wird berichtet, dass "die Sitzungen in einer würdigen, wunderschönen getäfelten, mit vielen elektrischen Lampen versehenen Halle stattfinden". Die Nachloge, so geht aus den Dokumenten hervor, fand im heute nicht mehr bestehenden Restaurant "Krokodil" in der Weintraubengasse statt.
Ab 1914 wechselte man die Unterkunft und bezog die Räume im 1. Stock in der Bayreuther Straße 29. Hier tagte man bis zur Auflösung der Loge. Die Mitgliederzahlen der Loge der ersten Jahre waren schwankend, was auch damit zusammenhing, dass die Noris-Loge zwei Tochterlogen ins Leben gerufen hat. So betrug die Mitgliederzahl 1911 bereit 98 Brüder, sank dann 1916, auch bedingt durch den 1. Weltkrieg, auf 67 Brüder und stieg erneut bis auf stattliche 79 Brüder.
Der Wiederaufbau nach 1945 war sehr schwierig. Bei der Auflösung der Loge im Jahre 1933 betrug das Durchschnittsalter 61 Jahre, heute hingegen ca. 56 Jahre.
Viele Brüder waren während des Krieges verstorben oder hatten ihren Wohnsitz gewechselt. Entscheidend war auch die Tatsache, dass Nürnberg – Stadt der Reichsparteitage und der Nürnberger Gesetze – kein guter Nährboden für die Gründung einer Loge war. Hinzu kam der Umstand, dass die Machthaber des "Dritten Reiches" in Nürnberg und Erlangen die Logenhäuser als Museen zur Verbreitung ihrer Propaganda bezüglich der Gräuelmärchen über das Gedankengut der Logen benutzt hatten.
Getreu dem Gebot unseres Ordens – "sorgt für die Ausbreitung" – hatte sich die Württemberg-Loge Nr. 1 Stuttgart das Ziel gesetzt, in Nürnberg eine Loge zu Gründen. Fünf ehemalige Odd Fellows bildeten den Grundstock. Hinzu kamen viele Interessenten von denen 12 Suchende ernsthaft den Wunsch hatten, der zu gründenden Loge beizutreten. Ihre Aufnahme in den Orden war am 22.10.1960 im Logenhaus in Stuttgart. Die Wiedereinsetzung der Noris-Loge fand am 2. Dezember 1960 in einer Feier, ebenfalls in Stuttgart statt.
Ende November 1979 wurde das heutige Logenhaus von einem Bruder durch seine Tätigkeit entdeckt. Drei beherzte Brüder erwarben dieses Haus. Eine Pioniertat, wofür den Brüdern der besondere Dank der Loge gebührt.
Im März 1980 gingen die Brüder der Noris-Loge in Eigeninitiative und viel Schwung an die Abriss-, Renovierungs- und Umbauarbeiten heran. Es verging über ein Jahr bis man die Gestaltung des Hauses und der Räume mit eigener Gastronomie, so wie es sich heute darstellt, vollenden konnte. 1981 wurden die neuen Logenräume offiziell von der Großloge eingeweiht.
Die Entwicklung der Noris-Loge im vergangenen Vierteljahrhundert ging stetig bergauf. Heute ist sie eine der stärksten und aktivsten Logen im Deutschen Odd Fellow-Orden.