Zum Inhalt springen

Jüngere Vergangenheit und Gegenwart

Am 25. Februar 1949 fand in den Räumen des Restaurants "Zum Akademischen Viertel", Göttingen, die erste Zusammenkunft nach dem 2. Weltkrieg von Altmeistern aller deutschen Odd-Fellow-Logen statt. Unter Leitung des Großmeisters Bruder Karl Krull wird auf Antrag die Gründung der Großloge der Deutschen Odd Fellows in geheimer Abstimmung beschlossen. Die Präambel dieses Berichtes enthält weiterhin die Aussage: "Das damalige Regime hat mit dem gesamten deutschen Logenwesen auch den deutschen Odd-Fellow-Ordenszweig als angeblich volks- und staatsfeindlich zwar äußerlich unterdrückt, nicht aber die innere Verbundenheit seiner Mitglieder vernichten können. Aus dieser Gesinnung der Treue ist er nun zu neuem Leben erweckt worden und widmet sich (in aller Stille) wieder seinen menschen-freundlichen Zielen".

Was in Göttingen begonnen hat, fand seinen ersten Höhepunkt am 6. Juli 1952 in Frankfurt mit der Übergabe des Freibriefes der Mutterloge des ganzen Ordens, The Sovereign Grand Lodge of the Independent Order of Odd Fellows (IOOF), an die Großloge der Deutschen Odd Fellows (GLDOF). Nach einer Feier in der Paulskirche empfing der Hochmeister, Bruder Karl Krull, die Urkunde aus den Händen des Spez. Dep. Sov. Grand Master Bruder Dr. Knuchel, der in Vollmacht der Souveränen Großloge handelte. Die zu diesem Anlass herausgegebene Festschrift ist mit dem neuen Siegel geschmückt.

In der Zwischenzeit hatten die Göttinger Brüder nach langen Verhandlungen aufgrund des Rückerstattungsgesetzes ihr Logenhaus zurückerhalten und mit großen Anstrengungen instand gesetzt.

Am 8. September 1957 konnte die neue, alte Halle in Anwesenheit des ein Jahr zuvor neu gewählten Hochmeisters Bruder Dr. Heinz Grunow und vielen Ehrengästen geweiht werden.

Bald warfen die Baupläne der Georg-August-Universität in Göttingen für den Ausbau der neuen Institute Schatten voraus. Einbezogen war das Logengrundstücks in der Weender Landstraße. Es wurde 1963 dem Land Niedersachsen zur Erweiterung der Georgia-Augusta abgetreten. Gemeinsam mit dem Kuratorium der Universität wurde nach langem Suchen in der Lotzestr. 34 ein Ersatzgrundstück gefunden.

Es wurde der Loge mit dem darauf stehendem Mehrfamilienhaus und einer Bausumme von 90.000 DM übereignet, um Logenräumlichkeiten mit einer Halle errichten zu können. Am 5. November 1966 wurde in Anwesenheit des Brudes Hochmeister Dr. Heinz Grunow, und der Großbeamten die Hallenweihe durch den Großmeister der Bezirksgroßloge von Niedersachsen und Bremen, Bruder Grebe, vollzogen und die Loge feierlich ihrer Bestimmung übergeben.

Nach Kontaktaufnahmen mit einzelnen Brüdern fand die erste gemeinsame Begegnung dreier Logen, der Erica-Loge Nr. 19, Meppel, der Scandinavia-Loge Nr. 2, Kopenhagen, und der Gauß-Weber-Loge zu der vorstehend beschriebenen Hallenweihe statt; daraus entwickelte sich ein jährliches Wiedersehen mit den Schwestern und Brüdern der einen oder der anderen Loge. Zu unserer 100-Jahr-Feier im Jahr 1989 trafen die drei Logen gemeinsam das dritte Mal zusammen. Das vierte und vorläufig letzte Zusammentreffen dieser drei Logen gab es anlässlich der 110-Jahr-Feier im September 1999. An dieser Feier nahmen außerdem Brüder der Loge Nr. 27 Ansgar, Aalborg, der Waldstadt-Loge Nr. 12, Rheinfelden, sowie vieler deutscher Logen teil.

Die letzten Jahre sollen nicht näher beschrieben werden; sie sind jüngste Zeitgeschichte, die von uns selbst gestaltet, unmittelbar in unserer Erinnerung lebt.