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Jüngere Vergangenheit und Gegenwart

Im Frühsommer des Jahres 1963, bei einer Besprechung des Obermeisters der Lessing-Loge, Br. Hans Bosse und des Untermeisters der Wilhelm-Raabe-Loge, Br. Hermann Marks, wurde der Entschluss gefasst, beide Braunschweiger Logen wieder zu einer Loge zu vereinigen, „um so durch eine größere Mitgliederzahl die Voraussetzung zu schaffen, unsere humanitären Aufgaben erfüllen und eine würdige Halle aufbauen zu können“. Die Idee fand bei den Brüdern beider Logen volle Unterstützung.

So wurde am 01.01.1965 die neue Loge als LESSING-RAABE-Loge gegründet und am 12.01.1965 im Rahmen einer Festloge im Jörns-Gesellschafts-Haus durch den damaligen Hochmeister des Ordens, Br. Dr. Heinz Grunow, feierlich eingesetzt. Ihr erster Obermeister war nach dem Willen der Brüder beider Logen Br. Hans Bosse.

Parallel dazu bot sich im Jahre 1964 die Gelegenheit, im Hotel „Deutsches Haus“, Marstall 18, zwei große Räume mit eigenem Treppenaufgang für einen Zeitraum von 30 Jahren anzumieten. Von dieser Möglichkeit wurde sofort Gebrauch gemacht und unverzüglich begann der Um- und Aufbau der gemieteten Räume.

Am 08.07.1965 konnte die erste Sitzung in der neuen Halle stattfinden und am 27.11.1965 wurde die Halle durch den Großmeister des Bezirks Niedersachsen/ Bremen, Br. Karl Grebe, in Anwesenheit der Großbeamten der Deutschen Großloge, geweiht.

30 Jahre lang fand in diesen Räumen die Lessing-Raabe-Loge ihr Domizil. Die Räumlichkeiten wurden im Laufe der Jahre durch zusätzliche Anmietungen erweitert und verbessert, insbesondere auch die Gesellschaftsräume. Viele Aktivitäten fanden hier statt, intensive Kontakte auch mit Brüdern und Schwestern aus dem Ausland wurden hier liebevoll gepflegt, so dass der Loge der Abschied sehr schwer wurde, als im Jahre 1995 der Mietvertrag durch den Eigentümer nicht verlängert wurde.

Von neuem stand die Loge vor einer schwierigen und ungewissen Zukunft. Die Meinung über einen Neubeginn, vor allem, wie er gestaltet werden sollte, war sehr unterschiedlich.

Doch wiederum hatte die Loge Glück, als der Eigentümer des Grundstücks John-F.-Kennedy-Platz 10, eines sehr zentral gelegenen Grundstücks, der Loge das Erdgeschoss seines Hauses mit einem längeren Mietvertrag überließ.

Und abermals gelang es, durch Spendenfreudigkeit und vor allem durch den handwerklichen Einsatz der Brüder die umfangreichen Umbaumaßnahmen durchzuführen.

So konnte am 22.April 1996 die Hallenweihe unter der Anteilnahme vieler Brüder und Schwestern zahlreicher Logen aus dem In- und Ausland vollzogen werden.

Die neuen Logenräume fanden die vollste Zufriedenheit aller Schwestern und Brüder, so dass eine weitere positive Arbeit im Sinne des Odd-Fellow-Tums durchgeführt werden konnte. Leider waren die folgenden Jahre nicht erfolgreich in der Ausbreitung des Ordens. Trotz größter Bemühungen gelang es den Brüdern nicht, neue Suchende für ihre Gemeinschaft zu finden und die Anzahl der Brüder zu vergrößern. Dazu kam, dass zahlreiche Brüder infolge ihres hohen Alters verstarben und der Kreis der Logenbrüder immer kleiner wurde. So fasste die Loge schweren Herzens den Entschluss, die am John-F.-Kennedy-Platz durch Spenden und Selbsthilfe geschaffenen schönen Räume zum Ende des Jahres 2011 aufzugeben.

Das wertvolle Inventar wurde der Widekind-Loge Wolfenbüttel überlassen. Schriften und Urkunden nahm das Archiv der Stadt Braunschweig auf, um sie zu archivieren und der Nachwelt zu erhalten. Die wenigen Brüder der einst bedeutenden Lessing-Raabe-Loge nehmen nunmehr an der Arbeit der Widekind-Loge in Wolfenbüttel teil oder treffen sich zu zwanglosen Zusammenkünften in verschiedenen Lokalen der Stadt Braunschweig.

Ziel aller Brüder ist es, die Tradition der Lessing-Raabe-Loge fortzuführen und im Sinne des Ordens weiter zu wirken.