Deshalb arbeitet der Erlebniscircus e.V. seit 2006 intensiv mit dem Bezirksamt Neukölln, dem Jugendamt und den Schulen über alle Altersklassen eng zusammen. Der Erlebniscircus e.V. trägt wesentlich zur Stärkung und Entwicklung persönlicher Kompetenzen im Sinne des ganzheitlichen Entwicklungsansatzes der teilnehmenden Kinder bei. Zircuspädagogik ist ressourcenorientiert und fördert die sozialen, motorischen, künstlerischen, sprachlichen und kognitiven Stärken. Dabei erleben die Kinder ihre Grenzen. Wir ermutigen sie, über diese Grenzen hinauszuwachsen und Ängste zu überwinden So können die Kinder sich an diesem Gemeinschaftsprojekt beteiligen und unvergessliche Erfahrungen machen. Der Erlebniscircus lebt den Kindern vor, dass Leistung das Ergebnis disziplinierter Arbeit und konsequenter Entwicklung ist. Mehr als 60.000 Schüler nahmen bereits an unseren Projekten teil. (Auszüge aus der Festschrift des Erlebniscircus e.V.)
Die Projekte des Erlebniscircus sind die Projektwoche, in der die Kinder außerhalb der Schule nicht nur das Jonglieren, die Arbeit am Trapez, am Trampolin oder mit Tieren lernen. Sie lernen auch die Arbeit im Team. Sie lernen soziale Verantwortung – Wissen, das die Schule in dieser Form nicht vermitteln kann.
Das Nachmittagstraining ist eine Erweiterung des Angebotes für Kinder, die Spaß am Circus gefunden haben. Sie erlernen langfristig „ein friedliches und tolerantes Miteinander in der Gesellschaft. Der Erlebniscircus e.V. leistet mit seinen Angeboten einen wichtigen Beitrag zur psychischen (z.B. Aggressionsabbau) und physischen (z.B. Bewegungserziehung) Gesundheitsförderung“.
Das Ferienprojekt gibt Kindern aus sozial schwachen und bildungsfernen Elternhäusern die Möglichkeit, sich selbst zu fordern und ihre Stärken sozial einzusetzen.
Die Circusschule ist eine Projektwoche, in der die Kinder einer Klasse, verhaltensauffällige oder schwer beschulbare Kinder Schulunterricht und verschiedene Disziplinen des Circus kennenlernen. „Erfahrungen zeigen, dass der Input von professionellen Artisten die pädagogische Arbeit sinnvoll ergänzen und Erfolgserlebnisse … den Kindern die Motivation zum Lernen zurückgeben kann.“ Hier wird auch ganz nebenbei der Deutschunterricht gefördert. Auch der Hausaufgabenhilfe hat sich der Circus verschrieben. Dazu werden die Kinder mit dem gesponorten Kleinbus abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht. So erhalten die Kinder im Wechsel mit der Akrobatik wieder Lernmotivation. Der ehrenamtliche Lehrer unterstützt das Team des Circus.
Die Circus-Therapie unterstützt therapeutische oder psychiatrische Arbeit. „Über das Training erhalten wir wichtige Informationen über das Verhalten der Kinder, z.B. wie sie mit Wettbewerbssituationen, Misserfolg und Kritik umgehen. Es wird ein Zugang über Gefühle, Wünsche und Einstellungen der Kinder hergestellt.“
Das Aufenthaltsprogramm hilft der schulbezogenen Jugendhilfe, schwer beschulbare oder Schulverweigerer wieder in das soziale Leben zu integrieren. Dazu können die Jugendlichen auf dem Gelände mit Erziehungsberechtigten wohnen und schlafen.
Förderung Geflüchteter ist gerade in diesem Stadtteil ein großer Anspruch, haben diese Menschen doch teils traumatische Vergangenheiten. Hier ist die Integration über das spielerische Herangehen in der Circuswelt leichter möglich als durch reinen Schulbetrieb.
Der unermüdliche Einsatz der Familie Richter im Bezirk Neukölln hat viele Menschen angeregt, diese ehrenvolle Arbeit zu unterstützen. Die Odd Fellows unterstützen den Erlebniscircus seit 2012, weil uns das menschliche Miteinander, das gerade Kinder leicht lernen, sehr interessiert.
Im Jahre 2020 haben die Rebekka-Loge Elisabeth, die Berolina-Loge und die Templer-Loge den Circus mit 8.400 EUR unterstützt, weil die Schulen des Bezirks wegen des Lockdowns keine Kinder mehr schicken konnten, die Tiere aber trotzdem ihr Futter haben wollten.
Heute, zum Jubiläum, haben die Rebekka-Loge Elisabeth und die Templer-Loge nochmals zusammen 5.000 EUR gespendet – auch hier dank der großzügigen Unterstützung des Fonds „Ich helfe“.
