Das setzt allem die Krone auf – Ideen für die postcoronare Zeit

| RL Elisabeth, Berlin

Die Forscher sagen, es wird nie mehr wie vor der Krise. Wir sollten uns nun fragen, was wir vermissen werden: den Stress, die ständige Rufbereitschaft, die dauernde Erwartung der nächsten Hiobsbotschaft, das Leiden auf hohem Niveau in einer der besten Regionen der Welt, die Hilflosigkeit angesichts drohender Veränderungen oder die bräsige Geschwätzigkeit einer Politik, die den Missstand nur verwaltet?

Ich habe mir eine neue Uhr gekauft. Meine alte Uhr war eigentlich noch in Ordnung, aber ich wollte ein sichtbares Zeichen für eine neue Zeit bei mir tragen.

Die Forscher sagen, es wird nie mehr wie vor der Krise. Wir sollten uns nun fragen, was wir vermissen werden: den Stress, die ständige Rufbereitschaft, die dauernde Erwartung der nächsten Hiobsbotschaft, das Leiden auf hohem Niveau in einer der besten Regionen der Welt, die Hilflosigkeit angesichts drohender Veränderungen oder die bräsige Geschwätzigkeit einer Politik, die den Missstand nur verwaltet?

Die stündlichen Meldungen aus aller Welt vermitteln den Eindruck, wir Menschen seien allesamt Opfer. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

Das Dümmste wäre, wir würden nach der Krise die alten Muster unverändert weiterleben.

Einstein sagt, die Definition von Irrsinn sei, das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.

Es gibt ja – wie bei jeder Krise - auch Gewinner.

Die drei absoluten Sieger nach Punkten sind:

  • Das Homeoffice – was habe ich mich über Jahre in Überzeugungsarbeit geübt in einem Ministerium, um Homeoffice aus der Drückerbergerecke zu holen – und ein klitzekleiner Virus schafft das flächendeckend in ein paar Wochen (Zielgruppe: Arbeitgeber und Dienstherren; Gewinner: wir alle)
  • Die Erzieher – wer jetzt noch glaubt, das bisschen Kinderbespaßung sei ein Klacks und die Kitagebühren viel zu hoch, der ist ganz still und demütig geworden. Endlich wissen alle Eltern, welchen Erziehungsauftrag die ausgebildeten Kräfte da leisten. (Zielgruppe: Eltern und Großeltern; Gewinner: Erzieherinnen)
  • Die Lehrer – wer immer noch dachte, Lehrer seien nervig und Schule überflüssig, der beobachte mal ein paar Tage seine Kinder. Viele gäben etwas darum, wieder Schulalltag zu haben. (Zielgruppe: Eltern und Schüler; Gewinner: Schulsystem)

Was muss nun geschehen, damit wir alle Gewinner werden, besonders wenn man bedenkt, dass nach dem Virus immer auch vor dem nächsten Virus ist?

Wie sieht eine Gesellschaft aus, die unsere drei Logenwerte lebt?

  • Freundschaft – in der Krise fanden sich Freundschaften im Wohnumfeld, die es vorher nicht gab.
    Wer wollte in Zukunft darauf verzichten?
  • Liebe – das Grundprinzip des Lebens zeigt uns endlich, dass Gesundheit vor Wirtschaft geht.
    Wer wollte jetzt noch eine Politik, die Gewinn vor Leben stellt?
  • Wahrheit – bei allem Fortschritt ist die Wahrheit, dass der Mensch höheren Kräften ausgesetzt ist als er sich vorstellen kann.
    Wer wollte da auf eine Gemeinschaft mit Freundschaft und Liebe verzichten?

Unser Gestaltungswille, die Logengedanken in die Welt zu tragen, kann wie eine heilende Kraft uns weiter bringen als wir vor dem Virus je waren.

Bei Hölderlin heißt es: "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch."

Es liegt an uns, aus einer Menschheit, die im Dunkeln wandert, eine Gemeinschaft zu machen, die sich neue, alte Ziele setzt.

Pamela Emmerling
Rebekkaloge Elisabeth

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Pamela Emmerling