Zu einer ganz besonderen Festloge luden die Odd Fellows Frankfurt am 19. September 2022 ein.
Bruder Walter Abel konnte mit 96 Jahren stolz auf 70 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Odd Fellow-Orden zurückblicken. Er wurde am 1. Juli 1952 in die Goethe-Loge aufgenommen. Kurz darauf, am 6. Juli 1952 konnte Br. Abel bereits dem historischen Akt der Wiederverleihung des Freibriefes an die Deutschen Odd Fellows in der Frankfurter Paulskirche zusammen mit seinem Vater, der ebenfalls Odd Fellow war, und dem BGH Prof. Lange aus Frankfurt beiwohnen. Damit ist er der „dienstälteste“ Odd Fellow in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa.
Über mehr als 30 Jahre war er in der Goethe-Loge in verschiedenen Ämtern und darüber hinaus in Ausschüssen aktiv und hat diese mit seiner ruhigen und besonnenen Art mitgeprägt. AM Manfred Bauditz würdigte seine Aktivitäten und dankte auch seiner Frau Renate. Um so lange Odd Fellow zu sein, gehört schon eine gute Portion Standfestigkeit, Selbstdisziplin, Humor und Frustrationstoleranz dazu. Aber auch die richtige Einstellung zum Odd Fellow-Orden. Diese Einstellung spiegelt sich am besten in einem Vortrag von Br. Walter Abel von 1993 wider:
Liebe Odd Fellows,
wir sprechen viel von Selbsterkenntnis und diskutieren darüber. Wir lesen und hören die Worte anderer, wie vielfältig und steinig der Weg Ist, der zu diesem Ziel führt. Und wir stellen fest, dass Jeder seine eigenen Vorstellungen und Gedanken dazu hat. Aber wir erkennen, dass nur eigene Erfahrungen uns auf diesen Weg bringen. Findet ihr nicht, dass damit schon der erste und wichtigste Schritt getan ist?
Hört, was darüber Laotse schon vor über 2500 Jahren in einfachen und klaren Worten sagt:
"Wer andere erkennt, Ist gelehrt.
Wer sich selbst erkennt, Ist weise
Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte.
Wer sich selbst besiegt, ist stark.
Wer zufrieden ist, Ist reich.
Wer seine Mitte nicht verliert, der dauert."
Der Großmeister der Bezirksgroßloge Südwestdeutschland, Br. Jens Warmers überreichte die Urkunde der Ordensleitung und das Wappenschild in Anwesenheit von Odd Fellows aus Göttingen, Mannheim und Stuttgart.
Im Anschluss wurde den Brüdern Martin Jäger, Michael Frech, Manfred Bauditz und Jens Warmers eine besondere Ehre zu Teil. Sie bekamen von OM Friedhelm Dabringhausen den von der Badenia Loge zu Mannheim gestifteten Ehrenschild in Gold für besondere Dienste innerhalb und außerhalb der Loge verliehen.