Seit Ende Mai findet in Hamburg die Ausstellung „Titanic – Eine immersive Reise“ statt. Sie befindet sich in der Expo-Halle im Neß 9, 20457 Hamburg und Tickets gibt es online ab 22,--€.
Unser Untermeister Ralph Kartelmeyer besuchte die Ausstellung, in der die Geschichte des Schiffes mittels virtual und augemented Reality den Besucher in seinen Bann zieht am 22. Juni und brachte er ein besonderes Ausstellungsstück mit:
Da nachweislich mindestens zwei Passagiere der Titanic Odd Fellows waren, gedachte er diesen verstorbenen Brüdern, indem er eine Altmeister-Regalie an verschiedenen Punkten der Ausstellung niederlegte. Eine Aktion, die die anderen Ausstellungsbesucher dazu ermunterte, dem Untermeister aus Berlin Fragen über die Odd Fellows zu stellen. So kam er mit einigen Menschen in Kontakt, die somit nicht nur Informationen zur Titanic, sondern auch zu den Odd Fellows mit nach Hause nahmen.
Die Brüder Stephen Hold und Peter Daniel McKane reisten auf dem Luxusschiff und kamen bei dessen Untergang am 14. April 1912 ums Leben.
Stephen Hold (44 Jahre), ein britischer Einwanderer in Sacramento (Kalifornien), war ein aktives Mitglied des I.O.O.F. Als Chauffeur für W.H. Bradley tätig, reiste er mit seiner Ehefrau Annie Margaret Hold (überlebte) in der Zweiten Klasse der Titanic. Die Rückreise nach Amerika erfolgte nach einem England-Besuch aufgrund der Erkrankung von Annies Vater. Sein Leichnam wurde nie identifiziert. Sein Testament sah eine Hinterbliebenenversorgung von 4.000 US-Dollar für seine Witwe vor. Die I.O.O.F.-Loge in Sacramento erwähnte seinen Tod in lokalen Nachrufen.
Peter Daniel McKane (46 Jahre), Steinmetz aus Guernsey (Kanalinseln), immigrierte um 1887 mit seinem Kollegen William Joseph Doughton nach New York. Beide arbeiteten in Steinbrüchen in Murray und Rochester. McKane, I.O.O.F.-Mitglied, reiste nach einem Heimatbesuch mit Doughton in der Zweiten Klasse. Sein Leichnam wurde trotz der Bergungsbemühungen der „Mackay-Bennett“, einem britischen Kabellegerschiff, nicht gefunden. Die Holley Lodge 42 des I.O.O.F. in Orleans County (New York) errichtete einen Gedenkstein für McKane und Doughton auf dem Hillside Cemetery, dessen Inschrift lautet:
"ERECTED IN MEMORY OF WM DOUGHTON & PETER MCKAIN LOST AT SEA WITH S.S. TITANIC APR. 14. 1912 BY HOLLEY LODGE 42 I.O.O.F." („Errichtet zum Gedenken an WM Doughton und Peter McKain, die am 14. APRIL 1912 mit der S.S. TITANIC auf See verloren gingen. Von der Holley Lodge 42 I.O.O.F.“)
Ob William Joseph Doughton auch ein Mitglied des I.O.O.F. war, kann nicht belegt werden, da kein Mitgliederverzeichnis der Holley Lodge 42 vorliegt.
Nur Stephen Hold und Peter Daniel McKane sind zweifelsfrei als I.O.O.F.-Mitglieder unter den Titanic-Opfern identifizierbar. McKanes Nachwirkung durch den I.O.O.F.-Gedenkstein in New York macht ihn zum prominentesten Fall brüderlicher Erinnerungskultur. Die unvollständige historische Dokumentation lässt jedoch Raum für die Vermutung weiterer Opfer mit I.O.O.F.-Bindung, insbesondere unter Handwerkern und Einwanderern der dritten Klasse, deren Mitgliedschaften nicht archivarisch erfasst wurden. Die Titanic-Katastrophe verstärkte innerhalb des I.O.O.F. das rituelle Gedenken an die Sterblichkeit, verankert in ihrer Philosophie von - Friendship, Love, and Truth - als überdauernde Werte.
Eine wunderbare Aktion unseres Bruders Ralph Kartelmeyer, der die Regalie zur Eröffnung der Ausstellung im Filmpark Babelsberg am 31. Oktober 2025 dauerhaft übergeben wird.
