Widekind-Loge feiert 95-jähriges Bestehen

| Widekind-Loge, Wolfenbüttel

Am 23.Juni 1923 wurde die Widekind-Loge in Wolfenbüttel gegründet. Aus diesem Anlass fand eine große Festloge im Odd Fellow-Haus statt. Gäste der Logen aus Berlin, Göttingen, Hildesheim und Braunschweig nahmen an dieser Veranstaltung teil. Gleichzeitig wurden die Vorsitzendes des Schwesternbundes „Freundschaft“ Marga Rust und AM Rudolf Rust für 50 Jahre und AM Hans-Georg Selz für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

In seinem Festvortrag ging AM Harry Döring vor 65 Gästen, Schwestern und Brüdern in der vollbesetzten Halle auf die Zeit der Entstehung der Loge und die wechselvolle Geschichte des Logenhauses ein. 
30 Brüder, die bisher der Lessing-Loge in Braunschweig angehörten, waren Mitglieder bei der Gründung und es gab einen schwungvollen Zuwachs. Schnell  wurde  nach einem eigenen Haus gesucht.  Die Brüder der Loge kauften am 6. Oktober 1928  die „Villa Meinecke“, die  in dieser Zeit  auch als das „Weiße Haus“ bezeichnet wurde. 
Die Loge musste sich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 03. April 1933 auflösen. Sie verloren das Haus, das nunmehr die NS-Kreisleitung übernahm. Aus dem „Weißen“ Haus wurde das „Braune“ Haus.
Am 26. April 1948 – vor 70 Jahren - fand die Wiedereinsetzung der Loge mit 16 Brüdern in der "Auguststädter Schänke" statt. Die „Meinecke-Villa“ beherbergte mittlerweile die Polizei; der Loge wurde im Tausch das „Niedersachsen-Haus“ am Antoinettenweg angeboten. Bis zum heutigen Tage ist es als „Odd Fellow Haus“ das Domizil der Widekind-Loge. 
Das heutige Logenhaus wurde 1935 geplant. Der damals 20jährige Kreisleiter wollte sich profilieren. Er hatte die Idee, in Wolfenbüttel ein Schulungsheim mit Unterkünften zu bauen. Baumeister war der Ingenieur und Konstrukteur aus Thiede Wilhelm Goes. Mit Spenden finanziert wurde dieses Haus in sehr kurzer Zeit errichtet. Nach dem Krieg diente es als Außenstelle des Krankenhauses für Tbc-Kranke, als Musikschule und danach als Logenhaus. Döring wies auf die unterschiedliche Nutzung hin:  die Entstehung unter der Nazi-Herrschaft, die anschließende Unterbringung von Schwerkranken und die spätere Nutzung für Kinder und Jugendliche bis hin zum Logenhaus. Diese Nutzungsänderung des Hauses zeigt auf, wie niederes Gedankengut bei der Entstehung sich zum Positiven verändern kann. 1959 sind mit der Widekind-Loge die Grundsätze von Menschlichkeit und Brüderlichkeit in dieses Haus eingezogen. 
Im Anschluß an den Festvortrag erfoolgten in feierlicher Form die Ehrungen und Auszeichnungen mit dem Treuejuwel für  langjähige Mitgliedschaft in der Loge. 
OM Herbert Stöcker wies in seiner Laudatio auf die vielfältigen Verdienste von AM Rudolf Rust hin, der insgesamt neun Jahre Obermeister, drei Jahre Untermeister und zwei Jahre Schriftführer war. Über sechs Jahre vertrat er die Loge auf Bundesebene als Großabgeordneter und war in zahlreichen Ausschüssen tätig.
Schwester Marga Rust gehört ebenfalls 50 Jahre dem Schwesternbund „Freundschaft“ bei der Widekind-Loge an. Sie war viele Jahre Schriftführerin, acht Jahre stellvertretende Vorsitzende und seit 2014 ist sie die Vorsitzende. AM Harry Döring würdigte ihre umfangreichen Aktivitäten und betonte, dass der Dienstagnachmittag für sie ein Pflichttermin aus Überzeugung ist.
AM Hans-Georg Selz hat sich in den vierzig Jahren seiner Mitgliedschaft ebenfalls als Unter- und Obermeister verdient gemacht, begründete die Freundschaft zur Esbern-Snare-Loge 32 in Dänemark und war dort selbst Mitglied in einem Lager Militant. AM Harry Döring resümierte, dass die Vorbereitung und Durchführung von Feiern über viele Jahre „sein Ding“ waren. Noch heute haben die Geburtstags- und Sommerfeste  einen festen Termin im Logenprogramm.
Die anschließenden Ehrungen wurden vom Großmeisterder BGL Niedersachsen/Bremen Andreas Lüers sowie Großmarschall  Ronald Winkel von der GLDOF vorgenommen.
Die feierliche Festloge und ein harmonischer Abend mit ausgezeichnetem Brudermal rundeten diese Ehrungen für verdiente und sehr aktive  Mitglieder unserer Loge ab.

Zurück
Stift-2-kl.jpg
Die Geehrten Hans-Georg Selz, zweiter von links, Marga und Rudolf Rust zweiter und dritte von rechts, Andreas Lüers und Ronald Winkel in der Mitte, und die Laudatoren Harry Döring links und Herbert Stöcker rechts.
Stift-1-kl.jpg
Stift-4-kl.jpg
Stift-5-kl.jpg
Stift-7-kl.jpg
Stift-6-kl.jpg